Navigation

Springe direkt zu

- -

A- A A+

Inhaltsbereich

Klare Ansagen und klore Zwischenrufe: Kulturfest auf der Nauwies

Aufmerksames Publikum im Innenhof des "Nauwieser 19"
Thema Kultur: Heiko Maas beim ZDF-Interview
Einer, der Bücher liebt: Klimmt mit Jellonnek

| LB | 12.8.09 | Es war ein sehr lebendiger Nachmittag an einem Ort mit viel Atmosphäre: Kulturfest im Innenhof des „Nauwieser 19“ in Saarbrücken. Eingeladen hatten das Kulturforum der Sozialdemokratie und die Stiftung Demokratie Saarland. Und das Echo war beachtlich

Video auf "Wir machen's. TV"

Vor der Wahl nach Wahl in Schatten oder Sonne: Kunstschaffende und Kreative aus dem ganzen Land, illustre Gäste aus der bundesdeutschen Kulturszene und viele, die sich im Saarland und darüber hinaus um eine moderne Kulturpolitik kümmern. Rund drei Stunden Programm mit Gesprächen, Musik und Lesungen wurden von Dr. Burkhard Jellonnek (Kulturforum Saarland) und Dr. Klaus-Jürgen Scherer (Bundes-Kulturforum) moderiert.

Mehr Fotos dazu

SPD-Ministerpräsidentenkandidat Heiko Maas fackelte in seiner Rede nicht lange mit klaren Ansagen: Unter starkem Beifall kündigte er für das Saarland einen kulturpolitischen Neubeginn an. Eine SPD-geführte Landesregierung werde in der neuen Legislaturperiode die Weichen dafür stellen. In den vergangenen zehn Jahren habe es eine ganze Reihe von Fehlentscheidungen gegeben. Maas nannte die Schließung der Schauspielabteilung an der Hochschule für Musik und Theater, er beklagte die bundesweit in ihrer Höhe einmalige Kürzung des Staatstheater-Etats und zeigte Befremden über die „völlig verunglückte Ausschreibung“ zur Erweiterung des Saarlandmuseums. Der SPD-Mann kündigte an, das Bauvorhaben für den Vierten Pavillon auf den Prüfstand zu stellen. Auch er sei für eine Erweiterung, aber nicht zu den Konditionen der von der amtierenden CDU-Regierung Knall auf Fall begonnenen Bauarbeiten.
SPD-Chef Maas will eine deutliche Stärkung der kulturellen Bildung. Eine SPD-Landesregierung werde über die Fragen der regionalen Kultur mit der Öffentlichkeit einen offenen und ehrlichen Dialog führen. Die kreative Klasse sei zur aktiven Mitwirkung eingeladen, unabhängig von Parteipräferenzen.

Für diese Haltung gab es volle Zustimmung von einem Berliner Politiker-Kollegen. Bundestags-Vizepräsident und Kulturforums-Chef Wolfgang Thierse ließ keinen Zweifel daran, dass er in einer offensiven Kulturpolitik eine absolute Notwendigkeit sieht: „Angesichts der aktuellen Finanz- und Wirtschaftsituation brauchen wir nicht weniger, sondern mehr Kultur, um den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft sicherzustellen. Am besten funktioniert das, wenn Sozialdemokraten für die Kultur Verantwortung tragen.“ Heiko Maas sei im Saarland ein Garant dafür, rief Thierse.

Nach Saarbrücken angereist war auch der Grafiker und Präsident der Akademie der Künste Berlin, Prof. Klaus Staeck, dessen kritische Plakate zur Finanzkrise bei den Besuchern Beifall fanden. Reinhard Klimmt, Autor und Ex-Ministerpräsident, las aus eigenen Texten.

Musikalisch getunt wurde der kulturelle Après-midi unter anderem von Entertainer Schorsch Seitz, der mit seinen kloren Zwischenrufen ein paar der bekannteren Köpfe saarländischer RechtsundLinks-Parteien mit schöner Respektlosigkeit durch den Kakao zog. Liedermacher Wolfgang Winkler und die Gruppe "Blue Alert" schließlich machten die Sache rund.


Rechter Inhaltsbereich