Navigation

Springe direkt zu

- -

A- A A+

Inhaltsbereich

Kulturausgaben: Jacobys Taschenspielertricks

Ein Staatstheater ist mehr als ein Stadttheater (c) WolkeScript

| off | 27.6.11 | Als ebenso plumpes wie bedauerliches Ablenkungsmanöver bewertet das Kulturforum der Sozialdemokratie den jüngsten Vorschlag des saarländischen Finanzministers zu den Kulturausgaben. Peter Jacoby möchte die Städte und Gemeinden zur Hälfte an den Ausgaben des Landes beteiligen. „Ein Taschenspielertrick, um vom kostspieligen Gondwana-Abenteuer sowie dem finanziellen wie architektonischen Desaster um den neuen Museumspavillon abzulenken“, urteilt der Vorsitzende des Kulturforums, Dr. Burkhard Jellonnek. Anders als die Landesregierung es darstelle, leisteten die Kommunen trotz schwieriger Haushaltslage durchaus einen aktiven Beitrag zur Finanzierung der Kultur vor Ort.

Das Kulturforum erinnert außerdem daran, dass die Übernahme der Finanzierung des Staatstheaters durch das Land folgerichtig gewesen sei: Viele Besucherinnen und Besuche kamen damals und kommen heute aus allen Teilen des Saarlandes zu den Aufführungen. Daraus erwachse eine Verantwortung des Landes. Im Übrigen sei es Ende der 80er Jahre ein wichtiges Motiv gewesen, dem ehemaligen Stadttheater mehr Finanzierungs- und damit Planungssicherheit zu geben. An dieser Notwendigkeit habe sich seither nichts geändert. Der Finanzminister verkenne bei seinem haushaltspolitischen Vorstoß zudem, dass auch viele andere Bundesländer vollfinanzierte Theater unterhalten.

„Die Jamaika-Regierung möchte sich mit Vorschlägen wie diesem aus ihrer Verantwortung stehlen“, klagt Jellonnek. Dies werde das Kulturforum nicht widerstandslos hinnehmen. Hier werde bewusst der falsche Eindruck vermittelt, im Saarland herrsche auf dem Gebiet der Kultur ein gewisser Luxus: „Selbst wenn man die Kulturausgaben des Landes und der Kommunen an der Saar zusammenrechnet, ist es aber keineswegs so, dass wir im Ländervergleich besonders gut liegen.“


Rechter Inhaltsbereich